Ein Symbol der Gotthardbahn
Mit der Elektrifizierung der Gotthardstrecke eng verbunden ist die Entwicklung der wohl berühmtesten Schweizer Elektro-Lokomotive – des «Krokodils». Die SBB suchten eine Güterzug-Lokomotive, die den Steigungen der Gotthardstrecke gewachsen war, und die Maschinenfabrik Oerlikon MFO konnte mit ihrer ungewöhnlichen Konstruktion überzeugen. Die SLM in Winterthur lieferte die Mechanik. Als Erbe der Dampflokomotiven überträgt das Krokodil die Kraft seiner Motoren noch mithilfe eines Gestängeantriebes auf die Räder.
Wenn wir vom «Krokodil» sprechen, dann meinen wir normalerweise die Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB der Baureihen Be 6/8 bzw. Ce 6/8, welche auch als «Gotthard-Krokodil» bezeichnet wird. Eine leicht modifizierte Version dieses Fahrzeugs war auch bei den Österreichischen Bundesbahnen ÖBB im Einsatz. Es gibt zudem eine ganze Reihe von anderen Krokodil-Lokomotiven, die allerdings nicht an die historische Bedeutung der SBB-Krokodile herankommen.
Zwischen 1920 und 1927 wurden insgesamt 51 Krokodile ausgeliefert. Viele standen über 50 Jahre im Einsatz, einige wenige Exemplare sind noch heute betriebsfähig. Krokodile sind begehrt und stehen neben Rapperswil, Basel und Erstfeld inzwischen auch in Deutschland und Österreich. Aber in Oerlikon, wo sie ursprünglich herkommen, erinnert nichts mehr an diese Lokomotiven.
Alle Krokodile stammen aus der ehemaligen Lokomotivhalle in Oerlikon. (Heute steht an deren Stelle das Gebäude W2 der Überbauung «Parkside» an der Binzmühlestrasse.) Das Projekt «Ein Krokodil für Oerlikon» möchte die berühmteste Schweizer Lok wieder in unmittelbare Nähe ihres «Geburtsorts» bringen.
Keine andere Lok fand weltweit so viel Bewunderer. Die Krokodile wurden in Oerlikon gebaut, und nach 100 Jahren wird eine Maschine «nach Hause» zurückkehren.
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Bild: Wikipedia